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Sonntag, 22. Oktober 2017

Gedanken zum Sonntag - Willkommen im neuen Semester

Montag morgen, Bücher in der Bibliothek abgeben, in den Innenhof der neuen Uni gehen, kurz setzen und den Moment wirken lassen - und plötzlich wird man angesprochen. "Entschuldigung, bist du auch Ersti? Ich finde den Raum der Juraeinführung nicht."
Zack, da ist man wieder auf dem Boden der Realität. Erstes Semester, lange ist es her... jetzt bin ich im neunten. Wie die Zeit verfliegt. Oh Gott, ich werde alt...

STOOOOOOOOP! 
Mit solchen Gedanken möchte man nicht ins Semester starten. Und ganz ehrlich: 23 sind nicht alt. Also wieder auf Anfang und auf das Semester freuen. Wenigstens ein bisschen Motivation in die erste Woche nehmen.
Am Montag ging es also mit zwei Vorlesungen los. Bisschen komisch, denn meine liebste Kommilitonin hat die Uni und das Studienfach gewechselt. Aber schon vor dem Gebäude hab ich eine gute Bekannte aus einem Seminar letzten Semester getroffen und mich super gefreut - manchmal merkt man gar nicht, wie gut man doch mit einigen klar kam. Auch in meiner zweiten Vorlesung habe ich einen Kumpel getroffen. Den Montag muss ich schon mal nicht alleine überstehen. 
Das ich Dienstag mit meiner Latein-Leidensgenossin ein Seminar hab wusste ich schon und obwohl es Antike ist, wird es sicher lustig. Und obwohl ich eher beim fremden Menschen auf Abstand gehe, verstehe ich mich mit einer Studentin aus dem Russischkurs gut. 

Komisch ist es trotzdem. 4 Jahre habe ich mit meiner besten Freundin von hier fast jeden Tag zumindest kurz erzählt, meist was gegessen und 3 Jahre lang die meisten Veranstaltungen zusammen gemacht. Selbst als ich im Praxissemester war und sie den Studiengang gewechselt hat haben wir uns noch so gut wie jeden Tag in der Uni gesehen. Und nun? Karlsruhe ist zwar keine Entfernung, trotzdem ist es anders. WhatsApp glüht seit dem und wir haben alleine letzte Woche 3 mal telefoniert. Haben wir sonst vorher nie, außer am Wochenende gabs irgendwas, was die andere natürlich sofort erfahren musste.

Ich muss gestehen, dass ich mir in den Ferien so meine Gedanken gemacht habe. Doch jetzt im neuen Semester merke ich, wie viele liebe Menschen ich doch immer um mich habe, die ich vorher vielleicht nicht genug wertgeschätzt habe, oder nicht so primär auf dem Schirm. Die erste Woche hat mit gezeigt, dass man nie alleine ist, auch wenn man das manchmal denkt. Also öffnet euch ruhig den Menschen und es wird euch vieles zurückgegeben. Freundschaften entwickeln sich sehr langsam, aber Freunde sind immer für einen da. 

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