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Sonntag, 12. November 2017

Gedanken zum Sonntag - Zwischen Sehnsucht und Pflichten

"Die Entfernung kann zwei Körper voneinander trennen, aber niemals zwei Herzen."

Wer kennt diese Sprüche nicht? Dank Facebook, Instagram und co liest man so etwas tagtäglich. Hört sich ja auch nett an, aber leider ist es in einer Fernbeziehung oft sehr schmerzhaft. So geht es mir grad. Mein Liebster und ich sehen uns erst das zweite Dezemberwochenende. Insgesamt also 5,5 Wochen warten. Schafft man, aber es ist hart. Wir haben schon schlimmeres überstanden, und Freunde helfen einem ungemein.
Doch dann gibt es Momente, wo es besonders hart ist. Für mich ist das meistens nach der ersten Woche. So auch dieses Mal. Die komplette letzte Woche war ich sehr sensibel und emotional. Beim kleinsten bisschen wollte ich mich verkriechen und manchmal kamen Tränchen. Für Außenstehende muss das sehr sinnlos und kindisch wirken. Aber was soll man machen...
Mein Freund und ich haben uns angewöhnt fast jeden zweiten Tag ausführlich zu skypen. Manche Tage geht es nicht, da ich beispielsweise noch sehr lange am Schreibtisch sitze, er aber früher schlafen geht weil er früh zur Arbeit muss. Oder er aber Abends bei seinem besten Freund ist. An solchen Abenden skypen wir dann kurz bevor der erste schlafen geht. Zum Glück gibt es diese technischen Möglichkeiten, ansonsten würde ich manchmal die Wände hoch gehen. Doch die Sehnsucht ist allgegenwärtig. Leider bleibt so vieles auf der Strecke. So hab ich manchmal einfach nur da gesessen und Löcher in die Luft gestarrt. Wenn ich in der Uni war habe ich mein Handy angestarrt in der Hoffnung, dass er schreibt. Man man man, klingt wie eine Teenie-Schwärmerei.
Doch was soll man machen? Ändern kann man ja momentan nichts an der Situation. Freitag Abend war ich auf einer WG-Party mit einer Freundin und es hat mich super abgelenkt. Anstatt die ganze Zeit am Handy zu hängen habe ich es in der Handtasche gelassen, die in ein Zimmer gelegt und hatte Spaß mit vielen lieben Menschen. Endlich mal keine Pärchenparty. Dementsprechend lang wurde es auch und gestern war dann doppelte Kater-Stimmung. Zum einen, weil es ein verdammt langer Abend mit dem ersten Glühwein der Saison war - oder auch zwei drei vier... Und zum anderen weil ich ohne den Liebsten auf dem Sofa gelegen hab und dämliche Sendungen geschaut. Plötzlich fällt einem wieder auf, bei was alles man jemanden vermissen kann und wie viel lustiger es mit der Person ist, die man liebt. 
Heute habe ich mich bereits sehr früh aufgerafft um endlich meine Liste abzuarbeiten. Puh, da hat sich echt einiges angesammelt. Und wie ich meine Veranstaltungen nacharbeite, wandern meine Gedanken zu vor zwei Wochen, wo wir um die Zeit gemeinsam unterwegs waren, viel gelacht haben und die Zeit so sehr genossen und genutzt haben. Das Lächeln auf dem Bild auf meinen Schreibtisch lässt mich auch lächeln. Und schon sind meine Pflichten vergessen und ich bin ganz in meiner Traumwelt. Doch irgendwann muss auch die Liste abgearbeitet werden, also geht es schweren Herzens weiter.
Aber sobald mein Handy blinkt und eine Nachricht von ihm auf dem Bildschirm ist lächle ich und vermisse ihn gleichzeitig. Eine Fernbeziehung ist niemals einfach und viele zerbrechen an der Sehnsucht, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir auch diese Hürden schaffen bis zum nächsten großen Schritt.

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