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Donnerstag, 20. Juli 2017

Mein kleines Gedankennotizbuch - Damit das Negative nicht überwiegt

Grad wenn es auf die Prüfungen zu geht oder es einfach viel zu tun gibt kommt es oft vor, dass man niedergeschlagen ins Bett geht und das Gefühl hat, dass alles einfach schief geht. Dass den ganzen Tag über nur schlechtes passiert. Dass man einfach keinen Erfolg hat.
So geht es mir jedenfalls oft. Und das macht einen noch trauriger. Man möchte sich nur noch verkriechen.

So ging es mir sehr lange. Es ging sogar so weit, dass ich mich komplett zurückgezogen hab, versucht habe noch mehr zu lernen, noch mehr zu leisten, weniger mich abzulenken. Und ich wurde immer unglücklicher. Lächeln? War nur noch selten gesehen. Weggehen mit Freunden? Gott bewahre, die Zeit könnte ich ja viel besser nutzen. Einfach mal nichts tun? Daran war nicht zu denken.
Ohne es zu merken rutschte ich sozial immer mehr ab. Wie gesagt, sogar meine mentale Gesundheit musste darunter leiden. Ich wurde zickig, habe mich sofort angegriffen gefühlt und wollte mir auch nichts mehr von meinen Eltern sagen lassen, weil ich in jeder Äußerung Kritik gesehen habe. 

Meine Eltern wissen, dass ich komplett auf Notizbücher und Blöcke stehe. Ehrlich, ich kann kaum an einem schönen vorbei gehen. Sie haben mir mal eins mitgebracht, einfach so, auf dem steht: "Mein Notizbuch - Zum Festhalten fliegender Gedanken". Ein Bild hab ich euch im passenden Post auf Instagram hochgeladen, und einige kennen dieses Büchlein sicherlich aus meinen Storys. 

Ich glaube nicht, dass es meinen Eltern bewusst ist, aber mit dieser kleinen Geste haben sie mich aus meinem Tief rausgeholt. Oder zumindest den Anstoß dazu gegeben. 
Zuerst ist das Büchlein nur dekorativ gewesen. Es lag in der Schublade mit den vielen anderen unbeschriebenen Notizbüchern. Doch dann hab ich es nach ein paar Wochen rausgeholt und angeschaut. Nur angeschaut. Und wieder weggelegt, diesmal aber auf meinen Schreibtisch. Zwar am Rand, aber immerhin im Blickfeld. 

Eines Abends hab ich es wieder in die Hand genommen und den Spruch gelesen. Und plötzlich wirkte alles wie gesteuert, als wäre es so gewollt gewesen. Ich hab es aufgeschlagen und das Datum eingetragen. Und darunter ein paar Stichpunkte. Was mir halt so schönes am Tag wiederfahren ist. 
Und seit diesem Tag mach ich das jeden Abend vor dem Schlafengehen. Auch wenn es manchmal nur ein oder zwei Sachen sind. Oft sind es auch scheinbar unbedeutende Dinge: Einen Kaffee trinken mit einer guten Freundin und dabei lachen. Eine ganz liebe Nachricht am Morgen von meinem Partner. Wenn nach Tagen von Regen die Sonne geschienen hat. Dass ich meine To-Do Liste für die Uni bereits früher abgehakt hab und so noch mehr geschafft habe. Wenn ich lange Baden war. Oder auch, wenn ich einfach mal wieder mir die Zeit genommen hab um in einem guten Buch zu lesen.  Sogar, wenn ich mal länger geschlafen hab.
Halt alles, was mich glücklich gemacht habt, so klein es auch sein mag. 

Danach gehe ich ins Bett, beruhigt und mit dem Wissen, was alles Gutes heute passiert ist.
Im Alltag passiert so viel stressiges. Und um ehrlich zu sein behalten wir die negativen Sachen viel eher vor unsern Augen und erinnern uns daran. Die Guten hingegen gehen oft dabei unter und werden verdrängt.
Auf Dauer habe ich gemerkt, wie gut mir das Aufschreiben tut. Vielleicht nicht nach dem ersten Tag, auch nicht nach der ersten Woche, aber nach und nach habe ich gemerkt, dass es mir besser geht, ich glücklicher bin und besser Schlafen kann.

Ich bin aus meinem Tief rausgekommen und es hat sehr dabei geholfen,mir mein Glück jeden Abend vor Augen zu halten und so sehr oft mit einem Lächeln auf dem Gesicht einzuschlafen.

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